IT-Karriere bei der HUK-COBURG

Wie konservative Versicherungswelt und Scrum zusammenpassen

17.11.2020
Anzeige  Wenn es um die Entscheidung für einen Arbeitgeber geht, können IT-Fachkräfte meist unter vielen Optionen wählen. Atefeh Kazemi, IT Business Analyst und Scrum Master bei der HUK-COBURG, erklärt im Interview, warum Versicherungen sowohl für junge als auch für erfahrene IT-Professionals dabei durchaus in die engere Wahl gehören sollten.
Wenn Arbeitsklima, Konditionen und Entwicklungschancen stimmen, macht der Job auch langfristig Spaß.
Wenn Arbeitsklima, Konditionen und Entwicklungschancen stimmen, macht der Job auch langfristig Spaß.
Foto: NDAB Creativity - shutterstock.com

Frau Kazemi, Sie haben in Coburg Informatik studiert. Was hat Sie bewogen, einen technischen Beruf zu ergreifen, in dem Frauen noch immer unterrepräsentiert sind?

Kazemi: Es war vor allem die gute Zukunftsperspektive, die zu dieser Entscheidung geführt hat. Das Thema gewinnt immer größere Bedeutung und wird weiter wachsen.

Was gefällt Ihnen an der IT-Welt besonders?

Kazemi: Man kann ständig etwas Neues lernen und sich weiterentwickeln. Die Arbeit wird nie langweilig. Vieles, was ich heute mache, kam in meinem Studium gar nicht vor. So ähnlich wird es auch den heutigen Studierenden gehen. Sie werden später im Job ständig neue Dinge lernen und ausprobieren können.

Was waren Ihre beruflichen Stationen nach dem Studium?

Kazemi: Während des Studiums hatte ich Jobs in verschiedenen Unternehmen. Mein Praxissemester habe ich aber dann schon bei der HUK-COBURG absolviert, dort auch meine Diplomarbeit geschrieben und dann auch sofort eine Stelle bekommen.

Warum haben Sie sich für die HUK-COBURG entschieden?

Kazemi: Die Arbeitsatmosphäre hier ist sehr familiär und die Konditionen sind attraktiv, auch für junge Mitarbeiter. Ich hatte hier einfach ein gutes Gefühl, das hatte ich in anderen Unternehmen nicht.

Viele junge Berufstätige wechseln gerne öfters den Arbeitgeber. Was hat Sie bewogen bei der HUK-COBURG zu bleiben?

Kazemi: Das Unternehmen bot mir intern so gute Entwicklungschancen, dass kein Wechsel nötig war. Ich war beispielsweise die ersten vier Jahre im Bereich "Business Intelligence und Data Warehousing" tätig und konnte dann in eine Gruppe wechseln, die damals "Methoden und Anwendungsarchitektur" hieß. Dort übernahm ich die Rolle des "Requirements Engineers", in der ich im ständigen Austausch mit anderen Fachbereichen war. So lernte ich viele unterschiedliche Themen kennen, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Sie sind vor 17 Jahren aus dem Iran nach Coburg gekommen. War es schwer für Sie, sich in der Stadt und in der HUK-COBURG heimisch zu fühlen?

Kazemi: Nein, überhaupt nicht. Ich fühle mich sehr wohl in Coburg und will hier auch nicht wieder weg. Bei der Arbeit habe ich niemals bemerkt, dass ich anders behandelt werde, weil ich aus dem Ausland komme. Sicher fragen mich Kollegen gelegentlich nach meiner Geschichte, aber das finde ich gut. Es zeigt doch, dass die Menschen sich für mich interessieren.

Versicherungen haben nicht gerade den Ruf, besonders agil zu sein. Sie gelten eher als konservativ und hierarchisch organisiert. Wie lassen sich in einer solchen Umgebung agile Konzepte umsetzen?

Kazemi: Natürlich gibt es bei HUK-COBURG noch traditionelle Strukturen, schließlich ist das Unternehmen seit über 80 Jahren am Markt. Versicherungen sind darüber hinaus eine sehr sensible und regulierte Branche, da kann man nicht einfach alles von heute auf morgen anders machen. Wir haben aber in den vergangenen Jahren viele agile Projekte erfolgreich umgesetzt, und werden diesen Weg weiter verfolgen. Die Kunst liegt darin, dass man in der aktuellen Situation und mit der vorhandenen Infrastruktur eine Lösung findet, die für die anstehende Aufgabe die beste ist, egal ob klassisch oder agil.

Welche Aufgabe haben Sie aktuell?

Kazemi: Ich bin Scrum Master im Projekt Connect 3.0, in dem wir die Telematik-App "Mein Auto" entwickeln. Sie ist Bestandteil unseres Tarifs "Telematik Plus", in dem Versicherte für vorausschauendes und sicheres Fahren bis zu 30 Prozent im Jahr auf Kfz-Haftpflichtversicherung und Kasko sparen können. Außerdem betreue ich die Projektmanagement-Systeme "Jira" und "Confluence".

"Das Thema IT gewinnt immer größere Bedeutung und wird weiter wachsen." Atefeh Kazemi, IT Business Analyst und Scrum Master bei HUK-COBURG
"Das Thema IT gewinnt immer größere Bedeutung und wird weiter wachsen." Atefeh Kazemi, IT Business Analyst und Scrum Master bei HUK-COBURG
Foto: HUK-COBURG

Hier erfahren Sie was die Mitarbeiter über das Arbeiten in der IT-Welt der HUK-COBURG sagen

Was schätzen Sie als Scrum Master an Scrum?

Kazemi: Das Gute an Scrum ist, dass die Team-Mitglieder durch verschiedenen Rollen viel selbständiger arbeiten können als in hierarchischen Strukturen. Wir entwickeln die Lösung selbst und setzen sie um. Das gibt mehr Raum, innovative Lösungen zu finden und auszuprobieren. Weil die Entwicklungszyklen so kurz sind, erhält man innerhalb weniger Wochen Feedback, ob etwas funktioniert oder nicht. So kommt man sehr schnell zu Ergebnissen und Verbesserungen, das motiviert und macht Spaß. Scrum gibt uns für diese schnellen, iterativen Zyklen die notwendige Struktur.

Was sind Ihre Hauptaufgaben als Scrum Master?

Kazemi: Ich achte darauf, dass alle Abläufe und Prozesse auch eingehalten werden, also dass zum Beispiel jeden Tag um 10 Uhr das Daily Meeting stattfindet. Außerdem sorge ich dafür, dass wir Probleme möglichst schnell lösen und die Kommunikation mit anderen Abteilungen klappt.

Hat Scrum auch Nachteile?

Kazemi: Die Umsetzung kann schwierig werden, wenn es viele Abhängigkeiten und Schnittstellen gibt. Auch die Kommunikation ist manchmal schwierig. Man denkt, es ist alles klar, aber es gibt doch Missverständnisse. Das hat aber mit Scrum selbst nichts zu tun. Vielmehr hilft Scrum dabei, dass durch die kurzen Zyklen solche Probleme nicht lange unentdeckt bleiben.

Gibt es bei der HUK-COBURG eine Synchronisation von Scrum-Teams, um größere Projekte zu erledigen?

Kazemi: Ja, in vielen Projekten. Wir müssen uns vor allem mit dem Backend-Team koordinieren. Über das Projektmanagement-System Jira, das wir verwenden, ist aber eine Synchronisierung von Sprints möglich.

Wie bewerten Sie als Verantwortliche Jira und Confluence?

Kazemi: Jira ist ein sehr mächtiges Tool, das vor allem dann seine Stärken ausspielt, wenn viele Menschen in komplexen Projekten zusammenarbeiten. Die Einarbeitung erfordert allerdings Zeit, das kann man zum Beispiel nicht in einer Woche erfassen. Confluence ist im Vergleich einfacher und funktioniert in Interaktion mit Jira sehr gut.

Vielen Dank für die Einblicke.
Abschließend: Welchen Rat würden Sie IT-Fachkräften für die Wahl eines Arbeitgebers geben?

Kazemi: Für mich ist eine gute Arbeitsatmosphäre am wichtigsten. Man kann sich auf Portalen wie Xing, LinkedIn, Kununu oder Glassdoor einen ersten Eindruck verschaffen, wie Mitarbeiter ein Unternehmen bewerten und welche Erfahrungen sie dort gemacht haben. Ein wesentlicher Punkt ist auch die Perspektive. Welche Chancen und Angebote für die Weiterentwicklung gibt es? Natürlich muss auch das Gehalt stimmen, aber das allein sorgt auf längere Sicht nicht für Zufriedenheit im Job.

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